Pilztherapie gestern und heute
Pilzerkrankungen der Nägel (Onychomykosen) finden sich bei bis zu 20-25% der Bevölkerung. Ohne spezifische Therapie breitet sich ein Pilz von Nagel zu Nagel bzw. zur Haut aus und neigt dazu, auch im familiären, sportlichen, beruflichen oder sogar religiösem Umfeld andere Menschen anzustecken.
Ende der 1960er Jahre brachte Bayer mit dem Wirkstoff Clotrimazol (als Canesten) den ersten relativ effektiven Wirkstoff für Pilzerkrankungen der Haut und Schleimhaut auf den Markt. Damalige systemische Wirkstoffe in Tablettenform hatten ein hohes leberschädigendes Profil bei mäßiger Wirksamkeit.
Erst Mitte der 1980er Jahre erschienen effektivere Wirkstoffe für die äußerliche wie die innerliche Behandlung des Nagelpilzes. Seit diesem Zeitpunkt ist die arachische Therapie des 'Ziehens der Pilznägel' definitiv als historisch zu betrachten.
Doch auch mit diesen effektiveren Therapie-Optionen gilt die Behandlung des Nagelpilzes als oft sehr frustran. Als Rezidivquoten werden weiterhin Zahlen von bis zu 50-80% publiziert. Probleme stellen z.B. Pilzsporen in Hohlräumen der Nägel und Pilzbeläge unter der Nagelplatte dar, die in vielen Fällen weder durch Pilztabletten noch äußerliche Maßnahmen wie Lacke und Tropfen effektiv erreicht werden. Hier reichen wenige und meist optisch nicht erkennbare verstecke Sporendepots in einem Hohlraum. Der Gärtner kennt das Problem: auch wenn alles Unkraut weg ist, ....!
Wirkungsweise und Geschichte der Pilzlaser
- Nagelpilzbehandlung mit dem Fotona-Laser
In der Vergangenheit gab es immer wieder Einzelberichte über die allgemeine Besserung von Onychomykosen nach Laserungen, die zur laser-chirurgischen Entfernung von verpilzten Nägeln erfolgten.
In den 2000er Jahren wurden Studien aus Slovenien publiziert, in denen ein effektives Abheilungen von Nagelpilz durch den Einsatz von Nd:YAK-Lasern der Firma Fotona erreicht wurde.