Brust-Ultraschall (Mamma-Sonographie)
Statistisch erkrankt jede 10. Frau irgendwann in ihrem Leben an Brustkrebs. Hierbei steigt der Anteil jüngerer Frauen unter 40 Jahren stetig an.
Ein Großteil aller bösartigen Veränderungen wird von der Frau selbst entdeckt. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Selbstuntersuchung so wichtig.
Nicht (bzw. noch nicht) tastbare Veränderungen im Frühfeld zu erkennen ist die Domäne von Ultraschall (mit Elastographie) und der Mammographie.
Beide Techniken haben geholfen, die Sterblichkeit zu senken und durch Frühdiagnostik brusterhaltende OP-Techniken einzusetzen.
Durchführung und Beurteilung des Brust-Ultraschalls
Bei der Mammasonographie werden beide Achselhöhlen sowie beide Brüste nach einem standardisierten Schema untersucht um mögliche Veränderungen frühzeitig darzustellen.
Bei bindegewebedichten Brüsten (dies betrifft insbesondere jüngere Frauen) ist die Ultraschalluntersuchung besonders wichtig, da hier die Untersuchung im Röntgenbild nur eingeschränkt möglich ist.
Eine zusätzliche Hilfe stellt hier auchdie Elastographie dar um verändertes Gewebe frühzeitiger zu erkennen.
Die Vorteile des Brustultraschalls liegen in der schmerzlosen Durchführbarkeit und der guten Darstellung von Veränderungen ohne jegliche Strahlenbelastung.
Nachteilig ist, dass nicht alle mikroskopisch kleinen Veränderungen erkannt werden können.
Im Alltag stellen wir immer wieder fest, dass sich beide Untersuchungen ergänzen. Wir haben immer wieder Frühtumore, die mal nur mit der einen oder nur mit der anderen Untersuchung festgestellt wurden. Wichtig für diese Patienten war, dass diese Frühfestellung immer mit einer statistischen Heilung nach dem notwendigen operativen Eingriff verbunden war.
Risiko: Invervallkarzinome
Zwischen zwei Mammographie-Terminen wachsen bei einigen Frauen Tumoren heran, die im Röntgenbild nicht diagnostizierbar waren. Die 'Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin' (DEGUM) ist der Meinung, dass viele dieser Intervallkarzinome rechtzeitig mittels Ultraschall entdeckt werden könnten.
Das gefährliche dieser Intervalltumoren ist es, dass sie sehr schnell wachsen, viele sind bei der Diagnosestellung bereits größer als zwei Zentimeter. Grundsätzlich treten sie häufiger bei Frauen mit einer hohen Gewebedichte auf. Diese Frauen haben allgemein ein höheres Brustkrebsrisiko, sie haben einen vergleichsweise hohen Anteil an Milchdrüsen und Milchgängen und einen geringeren Anteil an Fettgewebe.
In Österreich sieht das neue Screening-Programm daher bei Patientinnen mit hoher Brustdichte eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung vor.
Auch die deutsche Leitlinie fordert, dass die Mammographie bei einer idchten Brustdrüse durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt werden sollte. Diese Vorgabe werde jedoch nur begrenzt umgesetzt, da diese Ultraschalluntersuchung im Rahmen der gesetzlichen Krankenkasse eine Selbstzahlerleistung ist, welche der Versicherte privat zahlen muss.
Prof. Degenhardt (Leiter des DEGUM-Arbeitskreises Mammasonographie und Leiter des Brustzentrums Bielefeld-Herford) rät Frauen, die eine Ultraschall-Untersuchung der Brust wünschen, sich eine Einrichtung mit einem leistungsstarken Ultraschallgerät zu suchen. Er stellt im Deutschen Ärzteblatt fest: 'Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zur Mammasonographie zugelassenen Schallköpfe mit einer Schallfrequenz von sieben Megahertz reichen für die Darstellung kleiner Strukturen nicht aus'.
Er empfiehlt für ein verläßliches Ergebnis 'High End Scanner', Ultraschallköpfe mit einer Schallfrequenz von zehn und mehr Megahertz (MHz).
Das in unserer Praxis verwendete High-End-Gerät 'Sonoace Accuvix A30' (Sonoace ist eine Tochtergesellschaft von Samsung), deckt mit dem verwendeten Schallkopf Frequenzen bis 13 MHz ab.